heißkalt

Denn wenn ich zu dir komm aus Winterskälte,
und du hüpfst vor mir warm und nackt ins Bett
und faltest fromm, begehrlich und adrett
die Hände überm Kopf, charmant, als gelte


es, deine Wärme nett uns einzuteilen
(Du willst sie mir am End doch nicht entziehn?) ...
dann wette ich, du magst es, wenn dir kühn
die Finger deine dichte Zudeck teilen.


Du klagst nicht, während du doch fröstelnd schauderst,
verzichtest klug auf jeglichen Protest.
Es hält dich nur noch ein Versprechen fest,
das sich verdichten wird, wenn du nicht zauderst.


Dein Leib verrenkt sich unterm Kältehauch,
doch richtet sich grad dadurch her zu mir.
Schenkst du mir Wärme? Mehr du dir
noch selbst, ich sehn mich sehr nach deinem Bauch.


Du zitterst, dehnst dich – so will ich dich sehen
und deck dich auf. Dir geht die Gänsehaut
vom Nacken bis zum Po. Dir ist vertraut,
wie Wärme wächst in deiner Wärme Lehen.

Hohe ZeitenMichael Domas