Wie du mich peitschen sollst

Nimm nicht die Peitsche mit der breiten Lasche, wähl die schmale Gerte, die, die hinterlässt
der Striemen Purpur. Schlag gezielt und fest und tätschle nicht nur kühl an mir herum und quäl
mich nicht mit Unentschlossenheiten. Deutlich prüf mich und, wie sehr zu dienen ich bereit
und fähig wär. Gebrauch die Ewigkeit, entdecke mich, als ob mich eine Göttin schüf‘
zu nichts als ihrem hellen Spaß. Dem ersten Schlag lausch nach, dem Widerhall in meinem Leib.
Wo du mich zittern spürst und beben, bleib. Nimm Spiegel, uns zu sehn, mach uns die Nacht zum
Tag.
Bestimme du, wie ich mich richten soll und strecken. Du - kannst mit mir machen, was du willst.
Schau zu, wie du dein Mütchen an mir stillst. Sei ernst, sei heiß, sei du und meinetwegen keck.
Lass aufmerksam die nächsten Schläge folgen, langsam, guck dir an, was du an mir vermagst,
und tu nur zu an mir, ohn‘ dass du fragst. Wo du mich triffst, hat jedes seinen eignen Klang.
Schlag dann so schnell und stark du willst und ohn‘ Bedacht und lob mich auf die Haut, wenn ich
genehm.
Du kannst dir heut ein fleischliches Poem erschaffen! Tob dich aus an mir die lange Nacht.